Ehe wir uns umschauen ist er da. Der Frühling. Die Laufis schwimmen mit synchronen Bewegungen umher. Das Köpfchen geht auf & ab. Es wird geschnattert & das Gefieder zurecht gerupft. Der Erpel plustert sich auf, versucht zu imponieren & lässt schon mal seinen „Grunzpfiff" los.
Die Balz. Ein schönes Schauspiel. Aber für eine Ente kann dies sehr anstrengend werden, wenn das Erpel/Enten-Verhältnis nicht stimmt.
Denn ist dies nicht stimmig & sind die Erpel in der Überzahl, so ist es nicht selten, dass die Erpel eine Ente bis zum bitteren Ende jagen, nacheinander treten & untereinander konkurrieren. Beim Treten im Wasser kann es leider vorkommen, dass Enten ertrinken. Treten verschiedene Erpel hintereinander auf ein & dieselbe Ente, drücken sie stets ihr Köpfchen unter Wasser. So bleibt ihr kaum Zeit, um genügend Luft zu holen.
Damit eine Ente also nicht zu sehr bedrängt wird, rechnet man pro Erpel mit mindestens 2 - 3 Enten oder mehr. Sind es zu wenig Enten, kann es unter den Erpeln zu massiven Kämpfen kommen. Denn der auserwählte Erpel versucht nun seine Ente vor dem anderen Erpel zu beschützen. Es wird am Hals geschnappt, Brust an Brust gekämpft, Federn fliegen oder sogar starke Verletzungen können die Folge sein.
Natürlich kann es aber auch innerhalb der Mädelsgruppe zu Rangeleien kommen, denn jede möchte ja zeigen, dass sie die Schönste ist 🤭 Auch hier kann man ein typisches „Brust an Brust Verhalten" sehen. Die Rangeleien der Mädels sind allerdings in den meisten Fällen wirklich sehr harmlos. Meist stehen sie dann wieder nebeneinander, als wäre nichts gewesen. Für unser Menschenherz ist dies jedoch manchmal schwer zu ertragen.
Auch die Mädels können sich untereinander treten. Hier geht es aber dann um die Rangordnung & ist in der Regel ein ganz normales Verhalten. Dennoch sollte dies beobachtet werden, denn es gibt auch Gruppen, in denen ein Erpel oder eine Ente gemobbt & ausgegrenzt wird.
Hat ein Erpel seine Hormone nicht im Griff, ist eine kurzweilige Trennung der Gruppe möglich. Dies gilt auch für Laufi-Gruppen, deren Erpel/Enten- / Erpel/Erpel- & Ente/Ente-Verhältnis nicht stimmt. Auch in einer reinen Erpel- oder Entengruppe kann es zu Kämpfen kommen. Die Trennungsphase sollte mindestens eine Woche andauern. In manchen Fällen sind auch zwei Wochen nötig. Auch hier sollte darauf geachtet werden, in welcher „Laufi-Konstellation“ man trennt. Bedeutet: Wer verträgt sich mit wem gut. Eine Einzeltrennung von der gesamten Gruppe ist machbar, wenn man nur drei Laufis hat. Aber hier ist es wichtig, dass die Laufis sich - trotz der Trennung - sehen & hören können. Ist das nicht umsetzbar, so sollten sie sich zumindest hören können.
Bedeutsam ist auch, dass die Trennung konsequent geführt wird. Bitte seht ab von: „Heute zusammen, morgen getrennt. Übermorgen stundenweise getrennt, den Tag darauf wieder zusammen.“ Dies verwirrt die Laufis unnötig & ist definitiv nicht zielführend. Eine Zusammenführung der getrennten Gruppe, kann gerne nach einer Woche versucht werden. Meist klappt dies sehr gut. Sollte eine harmonische Dynamik innerhalb der zusammengeführten Gruppe nicht gegeben sein, so ist es ratsam um eine weitere Woche die Trennung fortzuführen.
Je nachdem wie man trennt, sollte auf Schlupflöcher geachtet werden.
Ein Laufi-Paar, welches aus einem Erpel & einer Ente besteht, ist in der Regel hiervon nicht betroffen. Dennoch gibt es immer mal wieder kleine Ausreißer, die die Ausnahmen bestätigen.
Es ist also von Vorteil, sollte man sich Laufi-Küken holen, dass man sich vorher Gedanken um die Anzahl der Laufis macht, denn ggf. muss man den Bestand aufstocken. Sollen beispielsweise 3 Küken einziehen, das Geschlecht ist nicht erkennbar, dann muss man damit rechnen, dass man zwei Erpel & nur eine Ente hat. Kann man dann den Bestand um mindestens 3 weitere Enten erhöhen? Wenn das kein Problem ist, dann sollte dem Ganzen nichts im Wege stehen. Eine Alternative wäre dann natürlich, sich Laufis anzuschaffen, deren Geschlecht schon sicher erkennbar ist. Erpel & Enten unterscheiden sich immer in der Stimme. Während ein Erpel immer eher „heißer" klingt & eher „krächzt“, so ist eine Ente wesentlich lauter. Ein weiteres Erpel-Merkmal ist seine Schwanzlocke. Aber Vorsicht, diese kann auch ausfallen & ist nicht immer ein sicheres Indiz - hier müsst Ihr dann wieder auf die Laufi-Stimmen hören.
Weshalb ich so sehr darauf hinweise, ist dass ich Euch gerne den Herzschmerz ersparen möchte, sollte eine Kükentruppe mehr Erpel als Enten haben. Denn wenn man nicht aufstocken kann, so müssen meist die Erpel unter der Abgabe leiden & mit viel Glück in ein neues Zuhause ziehen. Die Abgabe von einem Erpel gestaltet sich leider oftmals schwierig, während Enten wesentlich schneller ein neues Zuhause finden.
Bitte beachtet bei eventuellen Anzeigen auch die Benennung. Meist liest man „Laufenten 1/2 abzugeben" oder „Laufenten 2/5 abzugeben". Bedeutet - aber das wissen leider nicht sehr viele - dass die vordere Zahl dem Erpel gilt, während die hintere Zahl den Enten gilt.
Dies bedeutet quasi: „Laufenten 1 Erpel & 2 Enten abzugeben" oder „Laufenten 2 Erpel & 5 Enten abzugeben". Vergewissert Euch bitte dennoch, ob die Benennung richtig ist, denn am Ende ziehen 2 Erpel & eine Ente oder 5 Erpel und 2 Enten bei Euch ein. Und das wäre - ich möchte nicht sagen - eine Katastrophe, aber toll wäre es jedenfalls nicht.
Zu guter Letzt:
Auch wenn das Erpel/Enten-Verhältnis stimmt, kann es gelegentlich zu kleineren Streitereien kommen. Das ist ganz normal & gehört in einem gewissen Maß dazu. Sollten die Streitereien zunehmen, so ist dies zu beobachten & ggf. dementsprechend zu handeln.
Eure Simone
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