Warum benötigen Wachteln eine andere Ernährung als Hühner?

Wachteln und Hühner scheinen auf den ersten Blick ähnliche Bedürfnisse zu haben. Doch aufgrund ihres schnelleren Stoffwechsels und ihrer hohen Legeleistung benötigen Wachteln ein speziell abgestimmtes Futter. Insbesondere der Gehalt an Rohprotein und Calcium spielt eine entscheidende Rolle. Eine nicht bedarfsgerechte Fütterung kann die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigen.

1. Unterschiedlicher Nährstoffbedarf von Wachteln und Hühnern

Wachteln haben einen höheren Energiebedarf als Hühner. Ihr kleiner Körper und die intensive Ei-Produktion erfordern eine gezielte Nährstoffversorgung. Während Hühnerfutter oft 15–17 % Rohprotein enthält, benötigen Wachteln:

Rohprotein: 18–20 % – Unterstützt das Wachstum und die Ei-Produktion.

Calcium: 5 % – Trägt zur Stabilität der Eierschalen und zur Knochengesundheit bei.

2. Rohprotein (18–20 %): Ein zentraler Baustein

Wachteln legen im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht besonders viele Eier. Diese Leistung erfordert eine ausreichende Proteinzufuhr.

Bedeutung von Protein:

Fördert ein gesundes Wachstum, insbesondere bei Jungtieren.

Unterstützt die Ei-Qualität.

Trägt zu einem kräftigen Gefieder bei.

Mögliche Folgen eines Proteinmangels:

Verzögertes Wachstum.

Geringere Legeleistung.

Schwaches Gefieder.

3. Calcium (5 %): Für stabile Eierschalen und Knochen

Während Hühnerfutter meist 3–4 % Calcium enthält, benötigen Wachteln in der Legephase mindestens 5 %.

Wichtige Funktionen von Calcium:

Unterstützt die Bildung stabiler Eierschalen.

Fördert eine normale Knochengesundheit.

Trägt zur normalen Muskelfunktion bei.

Mögliche Anzeichen für Calciummangel:

Dünne oder brüchige Eierschalen.

Anzeichen von Knochenschwäche.

Auffälliges Verhalten, z. B. geringere Aktivität.

4. Mikronährstoffe: Kleine Helfer mit großer Wirkung

Neben Rohprotein und Calcium spielen weitere Nährstoffe eine wichtige Rolle:

Vitamine A, D3 und E – Unterstützen das Immunsystem und den Knochenstoffwechsel.

Phosphor – Wichtig für den Energiestoffwechsel und zusammen mit Calcium für die Knochenstabilität.

Aminosäuren (z. B. Methionin, Lysin) – Essenziell für die Eiweißsynthese.

Ein Mangel oder Ungleichgewicht dieser Nährstoffe kann sich negativ auf den Stoffwechsel und das Wohlbefinden der Tiere auswirken.

5. Wachtelfutter vs. Hühnerfutter

Ein häufiges Problem ist die Fütterung von Wachteln mit herkömmlichem Hühnerfutter. Viele handelsübliche Mischungen sind nicht optimal auf die Bedürfnisse von Wachteln abgestimmt. Eine bedarfsgerechte Fütterung trägt dazu bei, eine gesunde Entwicklung und eine stabile Legeleistung zu unterstützen.

6. Fazit: Warum die richtige Ernährung wichtig ist

Die bedarfsgerechte Fütterung von Wachteln unterscheidet sich in mehreren Punkten von der von Hühnern. Wachteln benötigen:

Einen höheren Rohproteingehalt (18–20 %), um Wachstum, Gefieder und Ei-Produktion zu unterstützen.

Einen Calciumgehalt von 5 %, um stabile Eierschalen und eine normale Knochengesundheit zu fördern.

Eine ausgewogene Versorgung mit Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen.

Für eine artgerechte Haltung ist es daher empfehlenswert, auf hochwertiges, speziell für Wachteln abgestimmtes Futter zurückzugreifen.